habe keine Ahnung aber einen Hanomag Sturm an der Hand

[Estland Stum]

Hallo,
ich bin brand neu hier und habe von Oldtimern bis auf Museumsbesuche keine Ahnung.
Jetzt hat ein Freund von mir in Estland in dem Haus seines Opas einen Sturm in einem Schuppen gefunden.
Er fragt ob es Teile in Deutschland gibt und spielt mit dem Gedanken das Auto zu restaurieren.
"Anscheinend" ist das Auto komplett (die Esten haben da eine grosszügigere Auslegung, wobei er auch kein "Highender" ist was Oldtimer anbelangt). Auf jeden Fall wurde der Stum anscheinend mit russischen Teilen am laufen gehalten.
Jetzt die Fragen:
Wo bekommen wir generell Teile her?
Die Frage ist natürlich doof: wie werden die Sturm gehandelt. ja ich weiss: je nach Zustand.
Ist überhaupt ein Markt für diese Modele vorhanden?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Hier ein Bild von der, aus meiner Sicht, sehr vielen Arbeit

Estland Sturm.jpg (468.19 KiB) 177 mal betrachtet

[Hanomag_Fahrer]

Hallo Estland Stu(r)m!

Sturm-Fahrzeuge, insbesondere Limousinen, sind mir jedenfalls nur sehr wenige bekannt. Dass es davon sehr wenige gibt, dürfte zu einen Grund darin haben, dass hiervon deutlich weniger Fahrzeuge hergestellt wurden, als z.B. beim etwas kleinerer Rekord. Sturm-Pkw sind angeblich häufiger von der Wehrmacht eingezogen worden. Leider gibt es bei der Hanomag-IG keinen Fahrzeug- / Eigentümer-Datenbestand
Dass mal ein Sturm, insbesondere eine Limousine, verkauft wird, ist meines Wissens sehr selten. Den Markt kann ich nicht einschätzen. Jedenfalls wird für einen vergleichbaren Oldtimer einer anderer Marke deutlich mehr aufgerufen werden.

Ein Foto sagte hier wenig über die anstehende Arbeit aus. Dazu bedürfte es schon einer gewissen Strecken an Bildern. Auf den ersten Blick fällt die so zumindest im unteren Bereich nicht originale Kühlermaske auf, dito das Gitter in der Maske. Die Querstange gab es vor dem Kühler, so war es zumindest in den ersten Produktionsjahren (1934 - 1936). Allerdings erfolgte deren Befestigung serienmäßig mit einem Flansch, der das Querrohr und die Scheinwerfer aufnahm und zudem mit den unter dem Kotflügel verbauten Halterungen verschraubt war.
Teile sind immer ein schwieriges Thema. Manches lässt sich mit etwas Geschick selbst herstellen. Gummiteile, Bremsen und Co sind machbar bzw. noch heute (bezahlbar) käuflich zu erwerben. Schwieriger werden soll es, wenn Motor und insbesondere Getriebe defekt sind.
Vielleicht können Sie ein paar Bilder machen und diese hinzufügen.

Hanomag_Fahrer

[Estland Stum]

Hallo Hanomag_Fahrer,
Ja mein Strum ist "etwas" verunglückt . Das habe ich dann auch bei der ersten Anmeldung bemerkt, da mit "Sturm" nix gegeangen ist. Aber jetzt lass ich es so.
Auf jeden Fall vielen Dank für die Antwort!
Das ist natürlich deutlich mehr wie bei Wikipedia.
Das Einziehen der Autos in die Wehrmacht erklärt dann auch warum so ein Oldy auf einmal in Estland auftaucht.
Sowie die Motorhaube und die Kühlerschlitze aussehen, könnte das mit aller Vorsicht mal ein 6 Zylinder gewesen sein. Aber das werden wir uns genauer anschauen.
Die Esten hatten nach dem WW2 auch keine Chancen an Originalersatzteile ranzukommen und haben das genommen was irgendwie gepasst hat.
Ich bin auch gespannt ob Motor und Getriebe noch original sind, bzw noch irgendwo "rumliegen". Weggeworfen wurde eigentlich nichts, Platz war und ist ja noch ausreichend vorhanden.
Ich werde tatsächlich nicht vor Februar nach Estland kommen, wenn mein Bekannter und Bestzter des Sturm´s ein paar Detailbilder (Fotostrecke) macht, melde ich mich gerne wieder.
Dann wird man eher abschätzen können ob ein Wiederaufbau der eine "gewisse Restauration" darstellen soll denkbar ist. In Estland sind die Löhne nicht so hoch wie bei uns - und fit sind die auch.
Viele Grüße aus dem Südwesten.
Estland Stum

[Hanomag_Fahrer]

Hallo Estland Stum!

Das hört sich noch einem Plan an. Das sichtbare Äußere des Pkw spricht eindeutig für einen Sturm - so auch die beiden an der B-Säule angeschlagenen Türen. Es gab serienmäßig nur den 2,3-Liter-6-Zylinder-Motor hierzu. Es soll mal den Plan gegeben haben, einen 6-Zyl.-Dieselmotor (2,7 ltr. Hubraum in Baukasten-Art zum Vierzylinder mit 1910 ccm) einzubauen. In der Vereinszeitschrift, "Hanomag-Kurier - Ausgabe 1/93", steht dazu etwas, allerdings sehr wenig. Sollten Sie tatsächlichen einen noch nie in der mir bekannten Literatur erwähnten Diesel-Prototypen haben - da schon mal jetzt meine Glückwünsche Von einem existierenden Auto habe ich nie etwas gehört, aber...
Die Fotostrecke wird weitere Aufschlüsse geben und dann lässt sich auch eher klären, wie es weitergeht.

Hanomag_Fahrer

[Estland Stum]

Hallo Hanomag_Fahrer,

Von einem Diesel habe ich hoffentlich nichts geschrieben.

Auf jeden Fall ist es schon spannend: Da steht irgendwo so ein "offensichtlicher Schrotthaufen" herum und entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine gewisse Rarität und Zeuge der deutschen Vorkriegstechnik.

Das man an so einen Fund rankommt ist wohl auch selten. Auch wenn ich da keine Entscheidungsbefugnis habe, hat mich da schon eine gewisse Neugierde befallen - kann sowas ansteckend sein?

Viele Grüße Estland Stum